Klartexts

Lukas 2

1-7Äußere Umstände und die Strukturen der Welt mögen das Bewusstsein zu ständiger Bewegung und Anpassung zwingen, oft getrieben von den kollektiven Mustern des Denkens. Doch die Geburt der reinen Präsenz geschieht häufig gerade dort, wo die Geschäftigkeit der Welt keinen Raum für sie hat, in der Einfachheit und Stille des Unbeachteten. Sie benötigt keine äußere Anerkennung oder aufwendige Vorbereitung, sondern findet ihren Platz im schlichten Sein des gegenwärtigen Moments, im Nächstliegenden, selbst wenn es nur der bescheidenste Grund ist.
8-20Für ein einfaches, waches Bewusstsein, das in der Stille der Nacht verweilt – dem Raum der inneren Empfänglichkeit –, kann sich die Klarheit des Seins plötzlich offenbaren. Es ist wie ein Licht, das die gewohnte Wahrnehmung durchbricht. Diese Offenbarung bringt eine Botschaft tiefer Freude und inneren Friedens, bestimmt für jene, deren Inneres offen und empfänglich ist. Eine solche direkte Wahrnehmung drängt dazu, dieser inneren Erkenntnis zu folgen und die Gegenwart des Seins unmittelbar zu erfahren. Die Begegnung mit dieser reinen Präsenz führt zu spontanem Ausdruck der Dankbarkeit und zum Teilen der Erfahrung mit anderen. Doch manche mögen diese Ereignisse auch still im Herzen bewahren, sie in der Tiefe des eigenen Seins betrachten und nachklingen lassen, um die Bedeutung vollständig zu erfassen.
21-40Äußere Handlungen und Rituale können als Anerkennung der immanenten Heiligkeit dienen, die in einer neuen Form erscheint. Doch die wahre Erkenntnis geschieht im Inneren. Ein Bewusstsein, das lange in Stille und innerer Ausrichtung verweilt hat, erkennt die manifestierte Präsenz unmittelbar durch eine tiefe Resonanz, geführt von der Weisheit des Seins selbst. Diese Erkenntnis bringt tiefen Frieden und das Verstehen, dass diese Präsenz ein Licht für alle ist, eine universelle Offenbarung der Essenz, die sowohl Befreiung als auch die wahre Herrlichkeit des Seins darstellt. Auch eine beständige, hingebungsvolle Hinwendung zur inneren Quelle führt zu diesem spontanen Erkennen und dem Bedürfnis, diese Wahrheit zu teilen. Mit der Zeit entfaltet sich die verkörperte Präsenz ganz natürlich, erfüllt von innerer Weisheit und der spürbaren Ausstrahlung des reinen Seins.
41-52Selbst wenn die Verbindung zur Präsenz durch die Sorgen und Identifikationen der Welt – die Anhaftung an äußere Formen und Beziehungen – vorübergehend verschleiert scheint, bleibt die Essenz doch immer an ihrem Ursprung verankert, im reinen Sein. Die wahre Heimat des Bewusstseins ist diese Verbindung zur Quelle, die jenseits der vergänglichen Welt liegt. Aus dieser tiefen Verankerung heraus kann die Präsenz mit den etablierten Gedankenstrukturen und Wissenssystemen der Welt interagieren, oft auf eine Weise, die durch ihre einfache Klarheit und unerwartete Tiefe überrascht. Die fundamentale Ausrichtung bleibt jedoch immer das Sein selbst, eine Wahrheit, die der konditionierte Verstand nicht immer sofort begreifen kann. Auch inmitten der relativen Welt entfaltet sich diese innere Weisheit weiter und findet Ausdruck in einem harmonischen Dasein, das sowohl inneren Frieden als auch äußere Akzeptanz findet.

Quelle: Klartexts Bibelübersetzung 2025