Der barmherzige Samariter
Die Überwindung von Trennung durch Mitgefühl

Kontext & Bedeutung
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt, wie wahres Mitgefühl jenseits von kulturellen und religiösen Grenzen wirkt. In moderner Interpretation geht es um die Überwindung des trennenden Denkens, das Menschen in Kategorien einteilt. Der Samariter handelt aus unmittelbarer Präsenz heraus – er sieht das Leiden und reagiert spontan, ohne durch mentale Konzepte oder soziale Konventionen blockiert zu sein. Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Spiritualität sich in praktischem Mitgefühl ausdrückt, nicht in religiösen Rollen oder Identitäten.
Schlüsselverse
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Rubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen.
Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter.
Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.